Die digitale Welt verändert sich rasend schnell. Vor noch nicht einmal zehn Jahren hat Wikipedia das Licht des Internets erblickt und wenige Jahre später die Welt der klassischen Enzyklopädien zum Einsturz gebracht. Twitter ist keine fünf Jahre alt. Zwar wissen Kommunikationsentscheider (noch) nicht, wie sie diese Technologie einsetzen sollen – Journalisten aber wissen, dass bei ungewöhnlichen Ereignissen hier die schnellsten Augenzeugenberichte erscheinen.
Auch wir wissen nicht genau, welche Überraschungen die digitale Welt uns bringen wird. Aufgrund von Veränderungen im Kauf- und Nutzungsverhalten wagen wir aber folgende Prognosen:
E-Commerce – Emotionalisierung der Produkte und des Verkaufsprozesses
Bisher ist der Online-Vertrieb sehr technikgetrieben und auf Effizienz ausgelegt. Maßnahmen wie Suchmaschinen-Optimierung und Schaffung von Preisvorteilen stehen im Vordergrund. Emotionalisierung bedeutet, dass die Bedürfnisse des Kunden Ausgangspunkt der Online-Strategie sind. Der Online-Handel fokussiert sich nicht mehr allein darauf, den potenziellen Kaufbedarf eines Kunden zu decken, sondern den Kaufimpuls zu wecken. Stichworte hierzu: Social Media, Empfehlungen, Bewegtbild.
Online-Video: Ein Dauerbrenner
Bei 64 Prozent der User, die im Kaufprozess ein Video gesehen haben, wurde ein Kaufanreiz ausgelöst. Naturgemäß haben sich die User dabei deutlich länger auf der Website aufgehalten. Um neun Prozent steigt die Conversion Rate bei Verkaufsprozessen mit Video-Unterstützung. Die Einbindung von Online-Videos auf unterschiedlichen Plattformen unterstützt außerdem sehr effizient Ihre Suchmaschinenstrategie.
Mobile Commerce: Bald mehr Smartphones als Computer?
Der Branchenverband BITKOM stellt fest, dass internetfähige Handys den Telekommunikationsmarkt beflügeln. Die ersten großen Versandhändler basteln deshalb schon kräftig an Applikationen, um auch diesen Vertriebskanal zu nutzen.
Augmented Reality: Zusatzinformationen für unterwegs
Mit der Marktdurchdringung von technisch hochwertigen Handys gewinnen computergestützte Zusatzinformationen, die sich am Aufenthaltsort des Handybesitzers orientieren, weiter an Bedeutung. Auf der diesjährigen DMEXCO wurden intensiv Anwendungsfelder fü den Versandhandel und Schuhmode diskutiert. Beispiele zeigen die Kollegen von Focus Online auf YouTube
Worauf setzen Google, Facebook, Microsoft & Co?
Die Big-Player im digitalen Geschäft investieren derzeit kräftig in das Thema „Group Buying“. Eigentlich ist dieses Geschäftsmodell nicht neu. Das Internet und die neuen Social Media Technologien erleichtern es vielen Interessenten allerdings sehr, gemeinsam eine Bestellung aufzugeben und Gutscheine einzulösen.
Ein weiteres Investitionsfeld ist der Bereich „Question & Answer Sites“. Das deutet darauf hin, dass User mehr als nur Suchergebnisse haben wollen. Und Facebook experimentiert mit einer virtuellen Währung den Facebook Credits.
Und welche Prognosen wagen Sie? Stimmen Sie unserem Ausblick auf 2011 zu oder vertreten Sie eine andere These? Wir freuen uns in jedem Fall auf Ihren Kommentar.