Das unbeschriebene, weiße Blatt ist der größte Angstgegner für jeden Texter. Im Web finden wir eine Fülle von kostenlosen Tools und Angeboten, die wir als Starthilfe für unseren Schreibmotor nutzen können.
Doch bevor wir uns das eine oder andere Tool anschauen, möchte ich Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie schneller in den Schreibprozess kommen.
So kommen Sie schneller in den Schreibprozess
- Führen Sie ein fiktives Gespräch: Stellen Sie sich vor, Sie wollen jemandem mit eigenen Worten erklären, was Ihr Text vermitteln soll. Bringen Sie Ihre eigenen Gedanken formlos zu Papier. Und schon sitzen Sie zumindest nicht mehr wie ein hypnotisiertes Karnickel untätig vor dem Bildschirm – sondern entwickeln einen Gedanken nach dem anderen, den Sie später in eine runde Textform bringen können.
- Wettbewerb: Checken Sie vor dem Schreiben die Seiten von Wettbewerbern. Klauen Sie mit gutem Gewissen Aussagen und Inhalte, die Ihnen gefallen und nutzen Sie die guten Inhalte auch für Ihre Textarbeit. Natürlich dürfen Sie die Texte der Konkurrenz nicht 1:1 übernehmen. Es geht vielmehr darum, Anregungen und Ideen aufzugreifen und damit weiterzuarbeiten.
- Fact Sheet: Erstellen Sie im Vorfeld ein Dokument mit den wichtigsten Alleinstellungsmerkmalen Ihres Themas. Spüren Sie relevante Fakten und Zahlen auf, die Ihr Produkt oder Ihr Thema griffiger und attraktiver beschreiben.
- Nutzen Sie Wissensplattformen wie SlideShare zur Themenrecherche (Beispiel: www.slideshare.net).
- Googeln Sie! Zu jedem Thema finden wir unzählige Angebote im Web. Google zeigt Ihnen im Rahmen Ihrer Recherche nicht nur passende Webseiten an, sondern gibt Ihnen auch Hinweise dazu, wie vielfältig Ihre Zielgruppe nach Ihrem Thema sucht. Die sogenannten „Verwandten Suchanfragen“ finden Sie am unteren Ende der Suchergebnis-Seite. Bereits bei Ihrer Sucheingabe gibt Ihnen Google in einem Dropdown Anreize, wonach die User auch im Zusammenhang mit Ihrer Anfrage gesucht haben.
Google Trends: Mehr als nur ein Blick in die Glaskugel
Google Trends (https://www.google.de/trends/) ist ein spannendes Tool, das man im Rahmen der Textarbeit vielseitig einsetzen kann. Die Handhabung ist recht simpel. Sie müssen lediglich einen Begriff, den Sie prüfen möchten in die Suchmaske eingeben. Sie können via Filter bestimmte Zeiträume, Länderwünsche und Suchkategorien eingeben.
Mögliche Nutzung:
- Agenda Setting: Auf Google Trends bekommen Sie in Echtzeit mit, worüber die Welt gerade diskutiert und wie sich das Interesse für bestimmte News entwickelt. Gerade für Social Media sind solche Informationen nützlich, damit Sie – bei Bedarf – Ihre Themenplanung agil anpassen können.
- Marktforschung: Wie entwickelt sich das Interesse von Usern für Produkte wie beispielsweise „Digitalkameras“? Eine stark abfallende Kurve kann bedeuten, dass Smartphones mit integrierter Kamera die Nachfrage nach Digitalkameras massiv reduziert hat. Sie kann aber auch andeuten, dass sich in dem Bereich neue Nischen, neue Produkte oder Fachbegriffe in Foto-Communities etabliert haben. Dies gilt es dann zu überprüfen und im Text darauf einzugehen.
- Sprachentwicklung: Suchen User nach Weihnachtsdekoration, Winterdekoration, X-Mas-Deko oder Weihnachtsdeko? Google Trends verrät Ihnen die Antwort.
- Medienbeobachtung: Bruce Darnell macht bei „GNTM“ eine „Handetasche lebendig“ oder Stefan Raab buzzert „der Gerät“ zum viralen Erfolg? Werfen Sie immer wieder einen Blick auf die Trendkurven. Vielleicht gibt es ja einmal die Möglichkeit auf einen Trend-Zug aufzuspringen und die stärkere Nachfrage nach einem gehypten Begriff für Ihr Marketing, Ihre Postings oder eine Themenseite zu nutzen?
Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum?
Auf www.answerthepublic.com wartet ein älterer Herr ungeduldig auf Ihre Suchanfrage.
Wenn wir etwas auf Google suchen, geben wir meist nicht nur einen Begriff wie „Lebensversicherung“ in die Suchmaske ein. Wir fahnden spezifischer nach unserem Anliegen. Wir suchen nach einer Lebensversicherung für Freiberufler oder danach, mit welcher Lebensversicherung man Steuern sparen kann oder, oder, oder. Die Online-Plattform „Answer The Public“ bietet Ihnen vielseitige Anregungen, auf welche Art und Weise die User nach Ihrem Thema suchen.
Sie erhalten nach Ihrer Abfrage einerseits einen Inspirations-Fragenkreis (der sich auch mal in einer PPT gut macht), zum anderen eine einfache, alphabetische Auflistung der möglichen Fragen Ihrer Zielgruppe.
Synonyme: Text-Eintönigkeit adé!
In meiner Text-Vergangenheit durfte ich einmal für einen Kunden über 100 Produkttexte für hochpreisige Handtaschen verfassen. In jedem 2. Satz zu erwähnen, dass eine Tasche „edel“ sei, führt zu eintönigen Texten und kann den Eindruck erwecken, dass die Produkte austauschbar sind. Es ging bei diesem Textauftrag vielmehr darum, den Charakter einer Tasche besser herauszuarbeiten. Dabei können Synonyme helfen. Tools, mit denen man passende Synonyme findet, gibt es einige. Mein Favorit ist Woxikon (http://synonyme.woxikon.de/). Woxikon liefert mir nach einer Abfrage eine schnörkellose, klare Liste mit Wort-Alternativen.
Zudem helfen Synonyme beim kreativen Denken. Wenn ich beispielsweise das Wort „mondän“ als Synonym zu „edel“ finde und einen Text für eine hochwertige Freizeit-Tasche verfassen muss, kann ich über das Synonym mein „Setting“ für die Tasche ableiten. Wer oder was ist mondän? Seebäder, das Pferderennen in Ascot, das Publikum auf teuren Flaniermeilen, berühmte Orte der Schönen und Reichen? Ok, dann transportieren wir die Tasche im Produkttext in ein passendes Umfeld:
„Diese Umhängetasche ist der ideale Begleiter für Ihren mondänen Walk auf der Promenade de la Croisette in Cannes.“ Das geht sicher noch besser und soll lediglich ein Beispiel für die Möglichkeiten im Umgang mit Synonymen darstellen.
Fazit:
Lassen Sie sich von den vielseitigen Recherche-Möglichkeiten und Tools im Web für Ihre Textarbeit inspirieren und googeln Sie regelmäßig nach neuen Angeboten. Die oben genannten Infos sind nur ein Auszug der Möglichkeiten, welche Tools und Infos das Web heute für unsere Textarbeit zur Verfügung stellt.
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