Ob eine Webseite gut ist oder nicht, liegt im Auge des Betrachters – also des Users. Für ihn ist die Webseite da. Gefallen muss sie aber auch den Suchmaschinen. Damit beide Zielgruppen von einer Webseite überzeugt werden, müssen einige Basics erfüllt werden. Eigentlich kein großes Ding, sagen Sie? Wie sieht es denn mit Ihrer Webseite aus? Ist sie gut? Finden Sie es heraus. Mit dem eMBIS Usability Check:
Die Navigation
Wissen Sie, wo Sie sind? Die Struktur einer Website, ihre Navigation, ist das A und O. Sie muss für den Nutzer einfach und eindeutig sein. Sie dient der schnellen Orientierung auf der Website und sollte dem User immer exakt zeigen, wo er sich gerade befindet und wohin er noch gehen kann.
Weniger ist mehr ist ein klares Prinzip der Hauptnavigation. Ist Ihr Angebot dennoch sehr komplex, empfiehlt sich die Aufschlüsselung der Hauptkategorien in Untermenüpunkte. Damit sich User nicht in der Tiefe Ihrer Website verlieren, helfen so genannte Brotkrümel, Breadcrumbs, in Form eines Navigationspfads. Dieser befindet sich in der Regel über dem Text der aktuell sichtbaren Unterseite:
Wird ein Navigationspunkt ausgewählt, also angeklickt, so wechselt er die Farbe oder den Hintergrund. Durch einen solchen Highlight-Effekt weiß der User wo er sich gerade befindet und erhält so ein aktives Feedback vom Bildschirm.
Die Sprache
Sprechen Sie deutsch? Ihre User hierzulande auch! Belassen Sie es auch dabei und verwenden Sie keine verwirrenden Fremdwörter oder zu spezifische Fachausdrücke – zumindest nicht, ohne diese zu erklären. Ein „FAQ-Bereich“ kann als „Hilfe-Center“ besser erkannt werden und eine „Slideshow“ als „Präsentation“ oder „Power Point Präsentation“.
Ist Ihr Wording eindeutig und einheitlich? Oftmals werden User beispielsweise bei einem Anmeldevorgang nach einem „Nutzer-Namen“ gefragt. In der E-Mail-Anmeldebestätigung erhalten Sie dann Ihre „User-ID“, wollen Sie sich damit dann einloggen, werden Sie nach Ihrem „User-Namen“ gefragt. Ist es denn wirklich so schwer, einem Begriff nur einen Namen zu geben? Hier beim gleichen Wording zu bleiben beugt Unsicherheiten seitens der User vor!
Ganz allgemein profitiert Ihre Website von verständlichen und korrekt geschriebenen Texten – auch im Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung. Verwenden Sie die Suchbegriffe, Keywords, mit denen Ihre User Sie suchen und sprechen Sie in der Sprache Ihrer User – dann klappt’s auch mit der Kommunikation und Ihre Seite wird gefunden!
Die Schrift
Können Sie das lesen? Sinnvolle Schriftgrößen, Farbkontraste und eine ansprechende Farbgestaltung erleichtern das Lesen am Bildschirm. Von einer hellen Schrift auf dunklem Hintergrund sollten Sie Abstand nehmen. Diese ist für das Auge nicht optimal.
Die Form
Sind Pflichtangaben in Ihren Online-Formularen klar erkennbar? Fehlerhafte Formulareingaben müssen mit klaren Fehlermeldungen versehen sein, so dass der User sofort weiß was er falsch gemacht hat. Überdenken Sie auch, ob das was Sie als Pflichtfelder definiert haben auch wirklich Pflichtfelder sein müssen. Auch hier gilt: weniger ist mehr!
Lassen sich Ihre Seiten gut ausdrucken? Durch den Einsatz einer speziellen Druck-Stylesheet-Datei, die ein Web-Programmierer ohne allzu großen Aufwand erstellen kann, können nur bestimmte Bereiche der Webseite zum Drucken definiert werden. Unwichtige Bereiche wie z.B. die Navigation oder Sidebars können beim Druck ausgeblendet werden, so dass der Webseiteninhalt immer schön auf eine Seite passt.
Das Design
Gehen Sie mit der Zeit? Ihre User tun das! Responsive Webdesign, also ein Webdesign welches auf allen mobilen Endgeräten gleichermaßen gut zu lesen und zu bedienen ist, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Aber auch moderne Möglichkeiten der Produktdarstellung durch größenveränderbare Bilder, Videos oder 3D-Animationen dienen dem besseren Verständnis Ihres Angebots und machen Ihre Website attraktiv.
Haben Sie an ältere oder behinderte Menschen gedacht? Wenn Sie möchten, dass Ihre Internetpräsenz unabhängig von körperlichen oder technischen Möglichkeiten uneingeschränkt, also barrierefrei, genutzt werden kann, sollten Sie ein barrierefreies Webdesign in Erwägung ziehen.
Die Links
Sind Sie intern richtig verlinkt? Sind alle Basislinks wie zu Startseite, Kontakt, Impressum oder dem Datenschutzhinweis, usw. auf allen Seiten gut sichtbar und als Links erkennbar? Alle Verlinkungen, auch die im Text, sollten unterstrichen sein – und zwar nur Verlinkungen. Im Web ist das Unterstreichen von Texten oder Wörtern den Links vorbehalten. Also: verzichten Sie auf unterstrichende Textelemente, die keine Links sind!
Die Suche
Liefert Ihre interne Suchfunktion zuverlässige Ergebnisse? Testen Sie diese Funktion regelmäßig und überzeugen Sie sich davon, ob eine Suche nach einem speziellen Begriff in Ihrem Angebot mittels Ihrer internen Suche zum Erfolg führt. Moderne Webanalyse Tools zeigen von Usern eingegebene Suchbegriffe an und helfen auch bei der Auswertung dieser Keywords. Denn mittels dieser Tools lässt sich nicht nur feststellen, ob eine Suchanfrage ein zufriedenstellendes Ergebnis geliefert hat, sondern auch, welche Suchanfragen zu keinem Ergebnis geführt haben. Mit diesen Daten können Sie Ihre Suchfunktion quasi maßgeschneidert auf die Bedürfnisse Ihrer Websitebesucher optimieren.
Der Kontakt
Darf ich Sie anrufen? Dann benötige ich Ihre Telefonnummer und nicht nur ein E-Mail-Kontakt-Formular. Achten Sie also im Bereich „Kontakt“ darauf, wirklich alle Kontaktinformationen aufzuführen.
Fazit:
Haben Sie alle Fragen mit „ja“ beantwortet? Dann haben Sie die Grundlagen einer erfolgreichen Website erfüllt. Trotzdem spiegelt diese Checkliste natürlich nur einen ersten groben Einblick in die Usability Ihrer Website wider. Wenn Ihr Ziel eine konkrete Conversion-Optimierung ist, dann müssen echte Usability-Tests, A/B-Tests oder Multivariaten-Tests durchgeführt werden. Mehr zu diesem spannenden Thema erfahren Sie in einem unserer nächsten Blogs mehr.
Zusatzbemerkung:
Auch lesenswert zu diesem Thema „9 Merkmale, an denen man schlechte Websites erkennt“ im Blog von Björn Tantau.