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Website-Optimierungstool von Google wird zum 1. August 2012 eingestellt. Nachfolger ist „Content-Experiments“.

„Ein wichtiger Hinweis über die Zukunft des Website-Optimierungstools“, so lautete der Betreff in der Info-Mail von Google, die Anfang des Monats versendet wurde. Der Inhalt: Das kostenlose Tool zur Durchführung von A/B- und Multivariaten-Test, eines der wichtigsten Werkzeuge zur Optimierung von Landing-Pages und Webseiten im Allgemeinen, wird zum 1. August 2012 eingestellt. Als Nachfolge-Programm wurden die so genannten „Content-Experiments“ in Google Analytics integriert.

Der Google Websiteoptimizer – ein wichtiges Testing-Tool

Mit dem kostenlosen Website-Optimierungsprogramm von Google können verschiedene Layouts von Webseiten live am User getestet werden. Das Geniale daran: Ist das Tool einmal eingerichtet, arbeitet es voll automatisch. Im Wechsel werden die verschiedenen Layouts angezeigt. Das Programm misst völlig eigenständig, welche Variante von den Usern besser angenommen wird.
Ein Beispiel:

Nehmen wir an, Sie haben auf Ihrer Webseite ein neues Produkt oder einen neue Dienstleistung integriert und sind sich aber unschlüssig, mit welchem Bild Sie diese Nachricht auf Ihrer Startseite ankündigen sollen.


Lassen Sie einfach den User entscheiden!

Mit einem Test können Sie beide Varianten aktivieren. Das Website-Optimierungstool sorgt dafür dass 50% der User die Variante Eins und die andern 50% die Variante Zwei präsentiert bekommen. Durch das Festlegen einer bestimmten Zielseite (Erfolgsevent) wird messbar, wie viele User sich von Variante Eins angesprochen gefühlt haben und wie viele auf die Bildvariante Zwei reagiert haben.


Gleicher Testzeitraum

Wirklich überzeugend ist dabei, dass beide Layouts im gleichen Zeitraum getestet und den Usern einfach abwechselnd angezeigt werden. Dadurch erhält der Test eine fundierte Aussagkraft. Denn würde man für zwei Wochen Variante Eins und anschließend für zwei Wochen die Variante Zwei testen, wären unter Umständen durch die Zeitversetzung die Rahmenbedingungen anders. Dies könnte eine Fehlerquelle für den Test sein.
Das Ergebnis:

Das Testergebnis wird in einer grafischen Auswertung präsentiert:

 

Produkteinstellung zum 1. August 2012

Am 1. August 2012 wird Google dieses Website-Optimierungstool abschalten. Das Nachfolgeprodukt „Content-Experiments“ ist direkt im Web-Analyse-Tool „Google Analytics integriert. Zu finden ist der Programm-Newcomer in der linken Hauptnavigation unter dem Überpunkt „Content“. Die so genannten „Content-Experiments“ heißen in der deutschen Oberfläche schlicht „Tests“.


Kaum Änderungen in der Handhabung

Zur Vorbereitung eines Tests muss eine Kopie der zu testenden Webseite erstellt werden und die dementsprechende Änderung eingearbeitet werden. Dadurch entsteht neben der ursprünglichen Seite die so genannte „Variante 1“. Die „Variante 1“ muss auf den Webserver hochgeladen werden, so dass diese durch direkte Eingabe der URL auch aufrufbar ist.

z.B.:

  • www.firma.de/leistungsuebersicht.html
    (URL der zu testenden Original-Seite)
  • www.firma.de/leistungsuebersicht-mit-aenderung.html
    (URL der Seitenkopie mit Änderung)

 

Die Praxis

1. Schritt:

Die Adresse (URL) der Seite die getestet werden soll, muss eingegeben werden:

2. Schritt:

Nach einem Klick auf den Button „Test erstellen“ kann dem Test im ersten Abschnitt ein Name gegeben und im zweiten Eingabeteil die URL der „Variante 1“ eingegeben werden. Sie können dort auch der Variante einen aussagekräftigeren Namen geben. Es wäre auch möglich weitere Varianten anzulegen, aber wir wollen es hier mal einfach halten 😉

3. Schritt:

Nach einem Klick auf „Weiter“ muss der Erfolgsevent festgelegt werden, damit das Programm messen kann, welche Variante mehr zur gewünschten Handlung beiträgt. Dazu muss ein konkretes Ziel festgelegt werden. Ziele könnten z.B. sein: der Aufruf einer bestimmte Seite, ein Download, eine Newsletteranmeldung oder das Absenden eines Kontaktformulars.

Wie man in Google-Analytics Ziele anlegt, wäre ein eigens Thema und würde den Umfang dieses Beitrags sprengen. Deshalb entschuldigen Sie den lapidaren Hinweis auf die Google-Hilfe: Ziele mit Google-Analytics einrichten

Außerdem können Sie festlegen wie viel Besucher Ihrer Webseite in den Test mit einbezogen werden sollen. Vorbelegt sind dabei 100% – also alle.

4. Schritt:

Nun ist der Test eigentlich fertig angelegt. Zur reibungslosen Durchführung und korrekten Auswertung des Tests benötigt Google allerdings noch ein paar Programmzeilen, die im Quellcode der Original-Seite eingefügt werden müssen. Sie haben dazu zwei Optionen:

  • Wenn Sie selbst in der Lage sind auf den Programm-Code Ihrer Webseite zugreifen zu können und rudimentäre Grundkenntnisse in HTML haben, wählen Sie den ersten Punkt „Ich werde den Testcode selbst hinzufügen“. Dann wird Ihnen der Code direkt angezeigt, den Sie einfach per Kopieren/Einfügen integrieren und dann die Seiten auf den Web-Server laden.
  • Haben Sie keine Zugriff oder nicht das notwendige Know-how, wählen Sie den zweiten Punkt „Ich werde den Testcode und die Anleitung an meinen Webmaster senden“. Dann können Sie die E-Mail-Adresse Ihres Webmasters oder Ihrer Agentur eintragen und ein vorgefertigtes E-Mail versenden, in dem alle notwendigen Infos für den Empfänger enthalten sind.

5. Schritt:

Wurde der Code eingefügt und alles korrekt auf den Web-Server geladen, kann durch „Weiter“ der Test fertig angelegt werden. Google prüft nun, ob alle Anforderungen fehlerlos ausgeführt wurden.

Der letzte Klick auf „Test jetzt durchführen“, startet den Test. Ab diesem Zeitpunkt werden die beiden Varianten im Wechsel ausgespielt und die Zielerreichung für jede Variante erfasst. Schon nach wenigen Tagen liegen die ersten Ergebnisse vor, die Sie jederzeit in diesem Bereich einsehen können.

Eigentlich ganz einfach, oder? Ich wünsche Viel Spaß beim Testen 😉
Ergänzung:
Wer Google-Analytics nicht einsetzen will, sollte bei seinem Web-Analyse-Tool-Anbieter nachfragen, ob auch bei ihm derartige Tests möglich sind. Eine weitere Möglichkeit sind die Testprogramme spezialisierter Anbieter. Diese sind zwar meist nicht wie bei Google kostenlos, aber dafür recht umfangreich wie z.B.: visualwebsiteoptimizer

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