Online-Texten lernen: Content & Web-Texte erstellen, die wirklich gelesen werden

Claudia Beauchamp Miriam Löffler

  • Was unterscheidet Online- von Offline-Texten?
  • Wie schreibt man Texte, die das Lesen in der digitalen Welt leichter machen?
  • Und welche Rolle spielt KI in diesem Umfeld?

So schreiben Sie relevante Inhalte, die man gerne liest

Online-Texte sind einfach anders! Bei über 1,8 Milliarden aktiver Domains im World Wide Web und rund 5,6 Milliarden Google-Suchanfragen pro Tag (Stand: Aug. 2021) leuchtet es ein, dass Content-Qualität und damit die Anforderungen an Sie als Web-Texter:in oder Marketingverantwortliche enorm an Bedeutung hinzugewonnen hat. Soll sich Ihre Online-Präsenz durchsetzen, muss sie leicht zugänglich, leicht verständlich und gut strukturiert sein. Erfüllt Ihr Content diese Kriterien, hebt er sich bereits von einem Großteil des Mitbewerbs ab. Was guten Web-Content noch ausmacht und wie Sie optimal fürs Web texten, erfahren Sie hier in diesem Artikel.

Ihr Publikum – das A und O Ihrer Texte

Was haben diese Zitate gemeinsam?

„Der Texter sollte sich quälen, nicht der Leser!“

Wolf Schneider, Journalist, Sachbuchautor und Sprachkritiker

Start with the customer and work backwards!

Jeff Bezos, Gründer Amazon

People don’t buy what you do, they buy why you do it.

Simon Sinek, Autor und Leadership-Experte

Diesen Zitaten liegt eine gemeinsame Annahme zugrunde: Beim Texten dreht sich alles, wirklich ausnahmslos alles, um die Bedürfnisse der Leser:innen. Darum, was die Leser:innen denken und fühlen: Was beschäftigt sie? Was sagen oder tun sie gerade? Welche Sendungen oder Webseiten sehen sie an, welche Social-Media-Kanäle nutzen sie? Welche Podcasts? Welche ‚Schmerzen‘ haben die Menschen in der Zielgruppe? Welche Wünsche und Hoffnungen, was möchten sie erreichen?

All dies adressieren gute Web-Texte mit den Texten, dem Content, den sie produzieren. Unsere bewährten Praxistipps helfen Ihnen, Ihre Kund:innen kompromisslos in den textlichen Fokus zu rücken.

Tipps & Tricks für Content, der wirklich gelesen wird

Lesbarkeit: online versus offline

In diesen vier Punkten unterscheiden sich Online-Texte wesentlich von Offline-Texten:

  1. Spalten: Auf 2-spaltige Texte sollten Sie verzichten, da diese die natürliche Leserichtung im Web stören. Online lesen wir vertikal, das heißt, von oben nach unten und umgekehrt, wenn wir auf Inhalte zurück scrollen.
  2. Textbreite: Auch zu breite Texte strengen unsere Augen an. Empfehlenswert bei einer Schriftgröße von 12 Punkt ist eine Textkastenbreite zwischen 200 und 600 Pixel.
  3. Zahlen: Zahlen lesen sich im Web schneller, wenn Sie sie als Ziffern schreiben statt als Wort. Daher gilt: Zahlen nicht ausschreiben. Besser: 1.000 Euro Statt: Eintausend Euro
  4. Worttrennung: Für die bessere Lesbarkeit trennen Sie zusammengesetzte Substantive, insbesondere wenn Sie deutsche und englische Wörter kombinieren. Newsletterstrategie ist wesentlich schwerer zu lesen als Newsletter-Strategie.

Texten fürs Web Seminar

2-Tages-Seminar mit Miriam Löffler, der Bestseller-Autorin von „Think Content!“

Miriam Löffler, Trainerin eMBIS Akademie

Erfassbarkeit: Inhalte müssen schnell erfassbar sein

Im Vergleich zu analogem Content brauchen wir online 25 Prozent mehr Zeit, um Inhalte zu verstehen und aufzunehmen. Auf mobilen Geräten sind es sogar 100 Prozent mehr Zeitaufwand. Beim Lesen von Versalien, also Texten, die ausschließlich aus Großbuchstaben bestehen, kommen weitere 10 Prozent hinzu.

Das erklärt vielleicht die Ungeduld der User, die im Schnitt nur wenige Sekunden aufwenden, um online Inhalte zu erfassen. Ist Content nicht eingängig getextet, gut strukturiert aufbereitet und mit interessanten Grafiken, Bildern und Videos versehen, erhöht sich die Absprungrate um ein Vielfaches.

Untersuchungen zeigen, dass Sie mit gut lesbaren, verständlichen Inhalten eine Bindung herstellen: Ihre Zielgruppe, Ihr Publikum sieht Ihre Organisation dann als glaubwürdige und vertrauenswürdige Informationsquelle an, deren Tipps und Angeboten es gerne folgt.

schnell erfassbare Texte

Aufgrund der natürlichen Leserichtung in unserem Kulturkreis nehmen wir als User 70 Prozent des Contents einer Webseite auf der linken Seite war. Deshalb sollten wichtige Schlüsselwörter vor allem links in der Headline, im Text oder in den Bullets (Listen) eingebaut werden.

Orientierung: eingängige Überschriften

8 von 10 Usern lesen die Überschrift (Headline), aber nur 2 von 10 lesen auch den Rest. User entscheiden nach der Lektüre der Überschrift unterbewusst, ob sie weiterlesen wollen oder nicht. Deshalb ist es wichtig, den Leser bereits mit der Überschrift für das Thema zu gewinnen. Texten Sie griffige und interessante Überschriften und beachten Sie dabei, dass die wichtigste Info bzw. die Keywords links stehen sollten.

Mögliche Headline-Varianten:

Gute Headline-Hebel

Eine Headline zieht die Leser geradezu magisch in den Text hinein. In der Praxis haben sich die nachfolgenden ‘Hebel’ bewährt. Wenn Sie darauf achten, dass Ihre Überschriften in eine der Kategorien passen, maximieren Sie die Lese-Wahrscheinlichkeit!

  • Dringlichkeit (z.B. Google Updates 2022 – So bereiten Sie jetzt Ihre Webseite vor)
  • Superlative (z.B. Die schlimmsten Fails im Social-Media-Marketing – das solltest Du besser nicht tun)
  • USP (unique selling point, Alleinstellungsmerkmal; z.B. Bouldern und Klettern in der größten Boulderhalle Europas)
  • Starke Adjektive (z.B. Clevere Tricks für Sparer, Schlagende Argumente für Social Ads Kampagnen, die ultimative Liste für SEO-Erfolg)
  • CTA (call to action / Handlungsaufforderung; z.B. Reisen Sie mit uns ins Paradies)
  • Frage (Augen lasern – ja oder nein?)
  • Unangenehmes verschwinden lassen(z.B. Fit ohne Quälen, so gelingts! Platz 1 in den Google SERPs ohne SEO)
  • ACHTUNG – Fehlerwarnungen(z.B. Linkkauf ruiniert Ihr Google Ranking; So vergraulen Sie Ihre Social Media Follower, garantiert.)
  • Lösungsversprechen (z.B. Die Wunderwaffe für mehr Reichweite; das Erfolgsrezept für zufriedenere Kunden)
  • Denkanstoß (z.B. „Früher dachte ich noch, ich könnte die Frauen verändern“)
  • Provokation (z.B. Hier gibt’s Lederschuhe für Geizhälse)
  • Voyeurismus, Neugierde (z.B. So sieht es bei Influencers hinter der Kamera aus; Ein Blick hinter die Kulissen von …)
  • Wortspiel (z.B. Nur selbst sparen macht reich)
  • Ankündigung einer Liste, Zahlen(z.B. In 3 Schritten zum Traumjob)
  • Direkte Ansprache(z.B. Forscher finden einen neuen Ansatz, wie du mit dem Rauchen aufhören kannst)
  • Fakten (z.B. 2021 ist das Jahr des Tigers)
  • Mehrwert (z.B. Wer bei uns kauft, spart 50 Prozent)
  • Überraschung (z.B. Wussten Sie, dass Ihr Körper 2 Kilogramm Bakterien beherbergt?)
  • Humor (z.B. Bonobos – Die Hippies unter den Menschenaffen)
  • Information (z.B. So langsam wird dein Gehirn, wenn du zu viel isst)
  • Klarheit (z.B. Das ist Ihr Auto noch wert)

Wir sind alle Scanner! Daher: Schreiben Sie grafisch

84 Prozent der Online-Nutzer “scannen” Webinhalte, d.h. sie überfliegen Texte lediglich. Beim schnellen Überfliegen des Contents bleiben im Schnitt 50 Prozent der präsentierten Informationen hängen. Rund 500 Wörter pro Minute können so erfasst werden. Fakt ist: Je grafischer der Inhalt, desto besser wird er aufgenommen. Das sind in der Regel hervorgehobene Informationen (z.B. gefettet, eingerückt), Anfänge von AbsätzenZwischenüberschriftenListen und natürlich Grafiken selbst.

So nutzen Sie Strukturierungen für Ihre gern gelesenen Texte

Zwischenüberschriften

Gute Zwischenüberschriften sind visuelle Anker und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Web-Text gelesen oder zumindest überflogen wird. Der klassische Online-Leser springt von Zwischenüberschrift zu Zwischenüberschrift und verspricht sich dadurch, die Hauptinformationen des Textes schnell(er) zu erfassen. Texten Sie Zwischenüberschriften, die wie eine Art Inhaltsverzeichnis für Ihren Text funktionieren und optimieren Sie dadurch den Informationsfluss.

Gefettete Begriffe

Gefettete Begriffe sollten für sich gelesen einen roten Faden ergeben. Die meisten Menschen scannen ausschließlich die hervorgehobenen Informationen. Ergeben diese eine Sinneinheit, ist die Erinnerungsrate erheblich höher. Aber fetten Sie bitte nicht jedes zweite Wort, es sei denn, Sie wollen den unmarkierten Text hervorheben.

Versalien und Negativschriften

Vorsichtig sein sollten Sie mit Versalien und Negativschriften. Wie bereits erwähnt, braucht unser Hirn länger, einen Text aus Großbuchstaben zu erfassen. Auch Negativschriften werden vom Auge schwerer erkannt und somit langsamer verarbeitet. Setzen Sie diese grafischen Mittel daher besonders sparsam ein.

Listen

Bei Listen sollten Sie beachten, dass diese nicht endlos lang werden. Der User liest im Schnitt 5-8 Aufzählungszeichen, bei längeren Listen springt er vom Anfang direkt ans Ende. Planen Sie längere Listen, sollten Sie die wichtigsten Infos daher an den Anfang und an das Ende stellen.

Schreiben Sie so viel wie nötig – in so wenigen Worten wie möglich

Je direkter Ihre Sprache ist, desto eingängiger ist die Information, die Sie übermitteln. Die Kernfrage, die Ihr Text beantworten sollte, lautet immer: Wer tut was? Wer oder was bewirkt etwas? Was ist passiert?

Ein berühmtes Beispiel hierzu zeigt, was in aller Kürze möglich ist:
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts sitzen drei Freunde beim Whiskey zusammen. Alles angehende Schriftsteller. Ernest Hemingway, der junge Journalist und Schriftsteller aus Chicago, wettet mit den Freunden um 10 Dollar, dass er eine Kurzgeschichte aus nur sechs Wörtern schreiben könne. Die Wette gilt. Natürlich gewinnt sie Ernest Hemingway. So lautet seine kurze Kurzgeschichte:

For sale: Baby shoes. Never worn.

Eine Geschichte, ein Roman, ein Drama – kürzer geht es nicht!
Ausnahmsweise ist die deutsche Übersetzung sogar noch kürzer, mit nur vier Wörtern ist alles gesagt:

Zu verkaufen: Babyschuhe, ungetragen.

So wird Ihre Ausdrucksweise prägnanter

Die optimale Länge für Web-Content? Das entscheiden Ihre Nutzer:innen!

Laut der Publishing-Plattform Medium liest sich ein Beitrag mit optimaler Länge für den Nutzer in 7 Minuten! Man geht im Allgemeinen davon aus, dass Web-User im Schnitt 200 bis 250 Wörtern pro Minute lesen können. Demnach wäre eine Länge von 1.400 bis 1.750 Wörter für einen guten Web-Text in Ordnung.

Wie lange sich ein User mit Ihren Inhalten befasst, hängt von vielen Faktoren ab: wo gelesen wird, auf welchem Endgerät, in welcher Situation oder ob z.B. eine dringende Problemlösung gesucht wird. Weitere interessante Aspekte zur optimalen Textlänge finden Sie hier: So lang muss dein Content sein.

Schreiben Sie aktiv

Aktive Verben machen den Text lebhafter und besser verständlich, vermeiden Sie Passiv-Konstruktionen wo immer es geht.

Statt: Die Gäste wurden von einem faden Redner gelangweilt.
Besser: Der Redner langweilte die Gäste.

Verben nach vorne

Der deutschsprachige Leser sucht zuerst nach dem Verb, um einen Satz zu verstehen. Daher sollten Sie das Verb soweit wie möglich an den Anfang stellen.

Statt: Um die vielen Kunden-Daten zu verwalten, nutzt Herr Busch ein CRM-Programm.
Besser: Herr Busch verwaltet die vielen Kunden-Daten mit einem CRM-Programm.

Sparsamer Umgang mit Modalverben

Hilfsverben (auch: Modalverben) wie können, müssen, sollen, dürfen, wollen, blähen den Text unnötig auf. Verzichten Sie auf Modalverben und verwenden sie stattdessen aktive Verben.

Statt: Sie sollten dafür Olivenöl extra vergine verwenden.
Besser: Kochen Sie mit Olivenöl extra vergine.

Nominalstil

Nominalstil, also die Verwendung von Verben und Adjektiven als Substantive, wirkt gehobener, da dieser Stil oft in der Behördensprache oder im akademischen Bereich gebraucht wird. In Fachtexten ist er oft die kürzeste Variante, um einen Sachverhalt eindeutig zu beschreiben oder zu erläutern. Web-Texte wirken mit dem Nominalstil jedoch gestelzt und distanziert. Verwenden Sie hier lieber das Verb bzw. das Adjektiv.

Statt: Der Text hat eine sehr lesbare Aufmachung.
Besser: Der Text liest sich gut.

Seien Sie positiv, texten Sie positiv

Ihre Texte wecken Emotionen. Am besten positive Emotionen. Nach der Dialog-Formel des Online-Marketing-Experten Prof. Siegfried Vögele muss ein Satz etwas beinhalten, das beim User ein „Ja“ als imaginäre Antwort hervorruft. Gehen Sie deshalb sparsam mit Negativ-Formulierungen um wie: nicht, nein, kein, negativ, etc.

Gut recherchiert ist halb gewonnen

Ein guter Text fällt nicht vom Himmel, sondern ist meist das Ergebnis ausführlicher Vorarbeit. Recherchieren Sie, wie Ihre Zielgruppe spricht und was diese interessiert. Widmen Sie sich der Keyword-Analyse – wonach sucht Ihre Zielgruppe? Nicht, um im Nachhinein Ihren Text mit allen möglichen Keywords auszustatten in der Hoffnung, dass er dadurch besser rankt. Sondern deshalb, weil die Keywords Aufschluss über die Interessen und die Such-Intention der Nutzer geben. Auf diese Interessen können sie dann in Ihrem Text eingehen.

Sucht Ihre Zielgruppe beispielsweise nach Schokomousse Rezept, sollte Ihr Text natürlich das Wort “Schokomousse” enthalten, damit die User wissen, worum es geht. Das Wort „Rezept“ können Sie in Ihrer Beschreibung aber getrost ersetzen, z. B. durch das Wort „Zubereitung“: Schokomousse – So bereitest du die leckerste Schokocreme deines Lebens zu.

Der Kunde ist König

Reden Sie in Ihren Texten so wenig wie möglich von sich selbst. Wer zu viel von sich selbst redet, wirkt auch im direkten Kundenkontakt schnell selbstbezogen und narzisstisch. Nehmen Sie Ihre Zielgruppe in den Fokus und widmen Sie sich in all Ihren Inhalten den Bedürfnissen Ihrer Kund:innen und Interessenten.

Statt: Wir machen Schokolade, die Ihnen auf der Zunge zergeht. Unsere Kreationen lassen Ihnen das Wasser im Munde zusammenlaufen!
Besser: Sie lieben Schokolade, die Ihnen auf der Zunge zergeht? Bei unseren Kreationen läuft Ihnen das Wasser im Mund zusammen!

Lassen Sie Bilder und Vergleiche im Kopf der Leser:innen entstehen

Wir merken uns Fakten besser und länger, wenn sie eine gute, bildhafte Geschichte eingebunden sind. Abstrakte Sachverhalte sind leichter verständlich, wenn Sie sie mit einem Bild oder einem Vergleich erläutern.

Statt: Der Wald bedeckt eine Fläche von 7.930 km².
Besser: Der Wald ist mit 7.930km² halb so groß wie Schleswig-Holstein.

Aber langweilen Sie Ihre Leser nicht mit abgenutzten, völlig vorhersehbaren Stereotypen, z.B. …wie Pilze aus dem Boden sprießen oder wie aus Eimern schütten. Überraschen Sie Ihre Leser mit neuen Sprachbildern, Metaphern und wohl überlegten Formulierungen. Dazu ein Rat des US-Verlegers Joseph Pulitzer: „Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten.“

Zwingen Sie den User jedoch nicht, Ihre Bildsprache zu lernen oder die Bedeutung des Geschriebenen zu erraten. Verwenden Sie gängige, positive Bilder, die die meisten Menschen sofort erfassen können und die in den meisten Menschen gute Gefühle hervorrufen.

Beispiele: Kaffeehaus-Feeling für zu Hause; Wechselduschen: Ihr Bodyguard gegen fiese Erkältungs-Viren

Liefern Sie Beweise

Behauptungen ohne Beweise oder Belege sind Gift für die Glaubhaftigkeit eines Textes. Wo nötig, belegen Sie deshalb Ihre Aussagen (statistisch) – was zählt sind Fakten. Interessante Statistiken finden Sie auf dem Statistik-Portal Statista.

Z.B. Der Sommer 2021 wird ein Rekordsommer. Das sagt der Deutsche Wetterdienst voraus.

Strukturieren Sie Ihren Text

Für einen gelungenen Textaufbau können Sie sich an folgender Struktur orientieren:

Text-Struktur

So kommen Sie schneller in den Schreibprozess

  • Führen Sie ein fiktives Gespräch: Stellen Sie sich vor, Sie wollen jemandem mit eigenen Worten erklären, was Ihr Text vermitteln soll. Bringen Sie Ihre eigenen Gedanken formlos zu Papier. Und schon sitzen Sie zumindest nicht mehr wie ein hypnotisiertes Karnickel untätig vor dem Bildschirm – sondern entwickeln einen Gedanken nach dem anderen, den Sie später in eine runde Textform bringen können.
  • Wettbewerb: Checken Sie vor dem Schreiben die Seiten von Wettbewerbern. Klauen Sie mit gutem Gewissen Aussagen und Inhalte, die Ihnen gefallen und nutzen Sie die guten Inhalte auch für Ihre Textarbeit. Natürlich dürfen Sie die Texte der Konkurrenz nicht 1:1 übernehmen. Es geht vielmehr darum, Anregungen und Ideen aufzugreifen und damit weiterzuarbeiten.
  • Fact Sheet: Erstellen Sie im Vorfeld ein Dokument mit den wichtigsten Alleinstellungsmerkmalen Ihres Themas. Spüren Sie relevante Fakten und Zahlen auf, die Ihr Produkt oder Ihr Thema griffiger und attraktiver beschreiben.
  • Nutzen Sie Wissensplattformen wie SlideShare zur Themenrecherche (Beispiel: www.slideshare.net).
  • Googeln Sie! Zu jedem Thema finden wir unzählige Angebote im Web. Google zeigt Ihnen im Rahmen Ihrer Recherche nicht nur passende Webseiten an, sondern gibt Ihnen auch Hinweise dazu, wie vielfältig Ihre Zielgruppe nach Ihrem Thema sucht. Die sogenannten „Verwandten Suchanfragen“ finden Sie am unteren Ende der Suchergebnis-Seite. Bereits bei Ihrer Sucheingabe gibt Ihnen Google in einem Dropdown Anreize, wonach die User auch im Zusammenhang mit Ihrer Anfrage gesucht haben.

Hier finden Sie Themen, die Ihre Zielgruppen fesseln und begeistern

Inspiration finden Texter:innen fast überall. Wer jedoch nach genau den Themen sucht, die die eigene Zielgruppe gerade bewegen, dem hilft das Internet. Die besten Quellen für passende Themen sind unserer Meinung nach:

Wer sich mit “Texten” befasst kennt und fürchtet das Gefühl der Leere im Kopf, wenn man auf Knopfdruck kreativ sein muss. Gegen die Angst vor dem leeren Blatt hilft strukturiertes Vorgehen. Texten ist wie jede Tätigkeit auch Handwerk.

Praxis-Tipp

  • Zeitdruck, bzw. Druck allgemein ist ein Kreativitäts-Killer. Daher setzen Sie sich nicht unnötig unter Zeitdruck. Sie müssen nicht auf Knopfdruck oder 8 Stunden am Stück kreativ schreiben. Für den Anfang genügen vielleicht 25 Minuten?
  • Hier hilft Ihnen die Pomodoro-Technik. Sie arbeiten in Zeitblöcken von 25 Minuten, möglichst ungestört – das kriegen wir alle hin, oder? Dann 5 Minuten Pause.
  • Hintergründe und mehr Info zur Pomodoro-Technik gibt es hier.
  • Für alle die gleich loslegen möchten, hier der virtuelle Timer. Daneben gibt es zahlreiche IOS oder Android Apps.

Eine Schreibblockade überwinden in 3 Schritten

Renommierte impulse Journalistinnen haben diese Tipps für Sie aufbereitet – ihre wertvollen Texter-Tipps aus der Praxis teilen wir sehr gerne mit Ihnen.

Dann PAUSE machen. Den Hund Gassi führen. Eine Tasse Tee kochen. Eine Runde Joggen. Fürs Abendessen planen. Ein Power-Nickerchen. Was auch immer PAUSE für Sie bedeutet.

Text-Konzept & Text-Ziele

Eine Schreibblockade können Sie auch mit einem Text-Konzept gut überwinden. Wer eine methodische Herangehensweise beherrscht, muss sich nicht immer auf einen kreativen Schub verlassen. Sondern geht ganz gezielt und strukturiert an sein Handwerk. Die Definition von Zielen für Ihren Text kann Ihnen verlässlich weiterhelfen.

Definieren Sie Ihre Ziele

Bei der Festlegung Ihrer Ziele helfen Ihnen die sogenannten W-Fragen aus dem Journalismus weiter: Wer tut wiewaswowann und warum? Orientieren Sie sich an dieser kurzen Liste, wenn Sie Ihre Textziele erarbeiten:

Tipp: Nutzen Sie Mindmapping

Mindmapping, d.h. die Erstellung einer so genannten Mindmap lässt sich sehr gut auf Texte und die Erstellung von Content anwenden. Gehen Sie auf Gedankenreise und suchen Sie nach Ideen und Begriffen zu Ihrem Thema. Notieren Sie diese in Form von Verzweigungen, Abzweigungen, Neben-Ideen oder neuen Clustern. Wenn Ihnen nichts mehr einfällt, gehen Sie auf Ihrer Visualisierung, Ihrer Mindmap ganz gezielt auf Motiv- und Themensuche. So können Sie Sie anschließend erste Headline oder sogar Story-Ideen ableiten.

Weitere Fragen und Antworten rund ums Online-Texten

Welche Rolle, spielt KI im online-Texten?

Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine entscheidende Rolle in der Online-Texterstellung. Durch den Einsatz von KI-Technologien können Texte verarbeitet und verfasst werden.

Die Zukunft der Texter wird durch den Einsatz von KI beeinflusst werden, aber menschenerzeugte Texte bleiben weiterhin von großer Bedeutung.

Über die Autorinnen

Claudia Beauchamp

Claudia Beauchamp

Claudia Beauchamp ist passionierte Onlinerin der ersten Stunde und Strategin aus Überzeugung. Sie arbeitet als Content- und Onlinemarketing-Expertin mit Schwerpunkt B2B und als Autorin.

Seminare mit Claudia:

Miriam Löffler

Miriam Löffler

Die crossmediale Content-Enthusiastin und Content-Mentorin Miriam Löffler ist Fachbuchautorin („Think Content!“ und „Content 360 Grad“) und renommierte Trainerin. 

Seminare mit Miriam: